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Filme: Empfehlungen von Jannika

Jannika ist 19 Jahre alt und schreibt über ihre Lieblingsfilme:`The Innocents (FSK 16), 'Orphan - Das Waisenkind (FSK 16)' und 'Der Super Mario Bros Film'.

Hallo, ich bin Jannika, bin 19 Jahre alt und möchte euch meine drei Lieblingsfilme zeigen, die ich euch gerne empfehlen würde. Ich bin ein riesiger Fan von Filmen und brauchte allein für diese Liste sehr lange, um zu entscheiden, über welche Filme ich am liebsten gerne schreiben würde.

 


The Innocents (2021, FSK 16)

Vier Kinder in einer norwegischen Hochhaussiedlung entdecken beim Spielen, dass sie besondere Kräfte haben, mit denen sie stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren können. Eine Weile spielen sie freudig mit ihren Kräften herum und haben großen Spaß daran. Doch als es zu Streitereien innerhalb der Gruppe kommt, werden diese Kräfte sehr gefährlich.

Für den einen mag es wie ein gewöhnlicher Film über Superkräfte wirken, wo der Böse die meiste Kraft bekommt und sie für seine schlechten Taten einsetzt und die anderen versuchen müssen, ihn mit ihren Kräften zu besiegen. Doch in Wirklichkeit beinhaltet dieser Film ein viel tieferes Thema, was man sofort am Titel erkennen kann.

„The Innocents“, auf Deutsch „die Unschuldigen“ beschäftigt sich mit der Grausamkeit von Kindern und die Frage, inwieweit sie unschuldig sind. Besonders die zwei Kinder Ida und Ben sind alles andere als unschuldig: Man sieht in einer Szene zum Beispiel, wie Ida Glasscherben in die Schuhe ihrer älteren, autistischen Schwester legt, kurz nachdem sie mit Ben freudig mit einem Stock in einem Ameisenhaufen stochert. Ben wiederum geht mit seinen Kräften so weit, dass er seine eigene Mutter und eines der Kinder tötet.

Wie man sofort erkennen kann, ist dieser Film nicht für jedermann geeignet. Insbesondere Tierliebhaber sollten aufpassen. Das Besondere ist, es gibt in diesen Film kaum sogenannte Jumpscares (Schreckmomente) oder ekelhafte Blutszenen. Der Film ist einfach aufgrund der Handlungen der Kinder und aufgrund der Musik sehr düster.

Über die Hintergründe und die Motive der einzelnen Kinder kann man spekulieren. Eskil Vogt, der Regisseur und Drehbuchautor des Filmes, hat selber gesagt, dass er es nicht bevorzugt, wenn alles zu Tode erzählt wird und dieser Einsicht bin ich auch. Man bekommt hin und wieder Andeutungen zu den Hintergrundgeschichten der Kinder.

Bens Mutter zum Beispiel erscheint als eine gereizte und stressige Frau und die Beziehung zwischen den beiden scheint auch nicht ganz harmonisch zu sein. Besonders interessant ist, dass Ben in einer Szene mit einem Bluterguss gesehen wurde, worauf aber nicht weiter eingegangen wurde.

Bei Ida hingegen wird klar, dass sie in ihrer Familie sehr wenig Aufmerksamkeit bekommt und deswegen ihren Frust an ihre Schwester Anna auslässt, die Autistin ist und sich gar nicht dagegen wehren kann.

Auch ein Mädchen namens Aisha spielt eine Rolle in diesen Film, da gerade der Bund zwischen Aisha und Anna sehr groß ist. Diese beide Kinder könnten, meiner Ansicht nach zumindest, schon eher als unschuldig angesehen werden.

Doch genau wie Ida und Ben hinterfragen sie gar nicht, woher ihre Kräfte auf einmal kommen und spielen damit. Es wird auch nie gelöst, woher diese Kräfte kommen und auch da ist die Meinung der Zuschauer gefragt.

Es gibt mehrere Gründe, wieso ich den Film so gerne mag. Zum einen ist dieser Horror mit einer komplett neuen Idee ausgestattet und zum anderen spielt sich die Geschichte im Film hauptsächlich am helllichten Tag ab, ist aber trotzdem unheimlich auf seine eigene Art. Man denkt zuerst, dass der Film sehr lange ist und sich voll in die Länge zieht und diese Meinung habe ich auch beim ersten Gucken vertreten. Beim zweiten Gucken fand ich den Film dann doch gar nicht so sehr in die Länge gezogen, weil jedes Detail besonders klar dargestellt werden muss.

Aber jeder muss sich eine eigene Meinung darüber bilden. Ich kann euch den Film empfehlen, wenn euch solche Themen ansprechen und wenn ihr Lust auf eine neue Art von Horror habt. Aber seid gewarnt: Einigen Zuschauern kann besonders bei der Szene mit der Katze sehr unwohl werden.

 


Orphan – Das Waisenkind (2009, FSK 16)

Nachdem die Familie Colemann von einigen tragischen Schicksalsschlägen, u. a. der Verlust eines ungeborenen Kindes, heimgesucht wurde, beschließt die Familie als Zeichen eines Neuanfanges die junge Esther zu adoptieren. Esther macht auch anfangs einen sehr netten Eindruck. Doch mehrere Tragödien weisen darauf hin, dass die intelligente und hübsche Esther doch nicht das ist, was sie zu sein scheint.

Dieser Film ist ebenfalls anders als andere Horrorfilme. Im Jahr 2021 hatte dieser Film ein Sequel (eine Fortsetzung) bekommen, der meiner Meinung nach auch ganz gut ist, aber keinen Platz in dieser Liste mit meinen aller liebsten Filmen findet.

Isabelle Fuhrman, die damals Esther gespielt hatte, hat in diesen Film eine sehr gute Arbeit geleistet. Esther sieht in einen Moment ganz lieb und unschuldig aus, dann, ein paar Szenen später, verschwindet das Lächeln aus dem hübschen Gesicht und Esther vollbringt einige, schreckliche Taten.         

Einige Beispiele: Sie schubst ein Kind, was sich über sie lustig machte, von der Rutsche, was dafür sorgt, dass es sich ein Bein bricht. In einer anderen Szene ermordet Esther mit einem Hammer eine Nonne aus dem Waisenhaus, die nach dem Vorfall mit dem Kind auf der Rutsche zu der Familie gefahren ist und erzählt hatte, dass Esther die Probleme „wie ein Magnet“ anzieht. Und das sind nicht mal die schlimmsten Taten, die diese Esther vollbrachte. Ihren neuen Geschwistern tut sie ebenfalls sehr schreckliche Sachen an und das obwohl die kleine Schwester Maxine doch wirklich sehr süß ist und sogar zu Esther hält. Was auch den Zuschauern Unbehagen bereitet, ist die Tatsache, wie Esther ihre neue Familie geschickt manipuliert und die Familienmitglieder aufeinanderhetzen kann. Und dass ohne die geringste Reue.

Nachdem Esther Kate dabei erwischt hat, wie sie Geschlechtsverkehr mit ihrem Mann hat, scheint sie einen richtigen Hass auf Kate zu haben und zögert nicht ihren eigenen Arm zu brechen und Kate die Schuld zu geben, ihr angeblich wehgetan zu haben.     

Der Film ist also so verstörend und hat seine grausamen Momente. Man kann sich über die Naivität des Vaters und einige Logiklöcher beschweren, doch an sich ist der Film sehr spannend gemacht.  Vor allem der Plot-Twist (unerwartete und überraschende Wendung in der Handlung) ist einfach nur super. Ich kann den Leuten, die den ersten Film noch nicht gesehen haben, einfach nur empfehlen den zu gucken. Ich verspreche euch, dass euch der Plot-Twist nicht enttäuschen wird.

Am Ende des Filmes gibt es noch einen kurzen Scheintod, wie in anderen Horrorfilmen auch, was ich ein bisschen nervig fand, weil man es schon oft in anderen Filmen gesehen hat. Was ich persönlich auch ein bisschen nervig fand, waren die Jumpscares, die dann am Ende doch keine waren. Gerade vor der Unfallszene auf den Spielplatz waren die Jumpscares dann doch etwas zu viel. Dafür sind die richtigen Jumpscares sehr gut gemacht und bei einen davon erschrecke ich mich selbst beim zweiten Anschauen immer noch.

Wenn ihr Lust auf einen verstörten und sehr düsteren Horrorfilm habt, dann seid ihr bei diesem Film sehr bedient.

 


Der Super Mario Bros Film (2023)

Jetzt gehen wir mal von den Horror-Filmen weg und sprechen über den Super Mario Bros. Film. Mario und Luigi werden während der Reparatur von Rohren in das Pilzkönigreich gesaugt, wobei Luigi aber vom bösen Koopa-König Bowser gefangen genommen wird. Gemeinsam mit Peach, Toad und Donkeyman macht sich Mario auf, seinen Bruder zu retten und Bowsers Plänen zu durchkreuzen. Dieser will nämlich das Pilzkönigreich zerstören und an die Weltherrschaft gelangen.

Ja, die Geschichte mag vielleicht ein wenig oberflächlich klingen, zumal die Thematik, dass Bowser Peach zu einer Hochzeit zwingt auch schon etwas alt ist. Trotzdem bietet der Film alles, was jeder Mario-Fan sehen will. Es gibt Anlehnungen an Mario-Kart, Super-Smash-Bros, Super Mario 3D-World und sogar Super Mario Odyssee. Man merkt direkt, dass die Filmproduktionsgesellschaft Illumination für diesen Film verantwortlich ist und ich muss sagen, es ist einer der besten Filme, die sie bisher produziert haben.

Als Fan wird man an die eigenen Spielerlebnisse der Super-Mario-Spiele erinnert und die bekannte Musik und die ebenfalls bekannten Töne erzeugen doch auch ein richtiges Nostalgie-Erlebnis.

Aber auch wenn man die Spiele nur aus Lets Play Videos kennt und sie selber nicht gespielt hat, ist dieser Film einfach ein riesengroßer Spaß. Nicht nur Mario und Peach sorgen für große Unterhaltung und es ist schön anzusehen, dass diese wichtigen Figuren einen tieferen Charakter haben. Mario zum Beispiel ist nicht mehr der Klempner, der einfach alles perfekt kann und immer furchtlos umherstreift. In den Film beweist er das zum Beispiel, als er versucht den Parkour zu meistern. Peach ist auch nicht mehr die hilflose Prinzessin, die immer von Bowser entführt wird. Im Film zeigt sie einen sehr starken Charakter und dass sie alles machen würde, um ihr Volk zu schützen.

Aber auch Bowser, der in den Spielen fast immer aufgrund seiner Liebe zu Peach sowieso einen tieferen Charakter zu haben scheint, sorgt für gute Unterhaltung. Auf der einen Seite erscheint er als ein sehr tyrannischer und gewaltiger Diktator, der sogar seine eigenen Schergen misshandelt. Auf der anderen Seite zeigt sich Bowser aber auch auf eine romantische Seite... jedenfalls so lange, bis er Toad foltern lässt, bis Peach einwilligt ihn zu heiraten und er die ganzen Gefangenen, darunter auch Luigi, in der Lava verbrennen lassen wollte. Gegen Ende des Filmes deutet Bowser auch seine Vergangenheit an.

Apropos Luigi – dieser zeigt, dass er mutig sein kann, wenn es hart auf hart kommt und man sieht sofort, dass er und Mario ein sehr gutes Team sind. Ein gutes Beispiel wird ebenfalls am Ende des Filmes gezeigt, wo die beiden gegen Bowser in Brooklyn kämpfen müssen. Wie man es in den Spielen kennt, ist Luigi der ängstlichere von den beiden Brüdern. Dennoch zeigt er im Gegensatz zu den anderen genannten Figuren weniger Charakter-Tiefe. Genauso ist es bei Donkey Kong. Der Affe ist für die meisten Fans genau wie Mario ein sehr beliebter Charakter und sorgte auch für reichlich Jubel. Er hat zwar durchaus seine Momente, aber eine richtige Charakter-Tiefe hat er im Film auch nicht wirklich gehabt.  Aber trotzdem sorgen er und Luigi für einen laufenden Plot und es wäre schade, wenn die beiden im großen Film gefehlt hätten.

Dieser Film ist nicht ohne Grund einer meiner Lieblingsfilme. Man fühlt sich die ganze Filmlänge hindurch sehr unterhalten, was unter anderen von den liebevoll gestalteten Animationen und der Musik aus den Spielen erzeugt wird. Wie bereits erwähnt, haben einige Charaktere nicht ganz so die Tiefe, die ich mir persönlich erhofft haben. Gegen die Musikhits wie „Take on me“ und „I need a heroe“ habe ich persönlich auch nicht viel zu meckern, dennoch finde ich es besser, wenn man von den Soundtracks aus den Spielen mehr Gebrauch hätte machen können.

Meiner Meinung nach, ist der Film für jede Person, ob eingefleischter Mario-Fan oder nicht, ein sehr großes Abenteuer.

 


Quellen:

Zeichnung: Jannika Moltran; Foto: JIZ/Jessica

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