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Belgrad in Serbien

eine Reisegeschiche von Sosa

 

Belgrad in Serbien

Eine Reisegeschichte von Sosa (Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)
 

Ich bin in Deutschland geboren, aber in Serbien bei meiner Oma aufgewachsen. Damals war Serbien noch ein Teil von Jugoslawien. Die Hauptstadt Belgrad ist eine schöne Stadt, es gibt viele schöne Touristenplätze. Und richtige Baba-Partys, also Partys, die richtig gut sind. In Serbien hören die meisten Leute Popmusik. Mir gefällt das auch. Für die Touristen sind die besten Plätze Knez Mihailova, Darcol und Kalemegdan. Das sind alles Stadtteile, die in Zentral-Belgrad zu finden sind. Da es dort überall richtig sauber ist, kannst du dort Hotels, Restaurants, Shisha-Clubs, Party-Clubs und touristische Plätze finden. Knez Mihailova ist gut zum Shopping, und es gibt moderne, gute Restaurants. Und Dorcol ist besonders gut für Partys, denn dort wohnen viele jungen Menschen, so wie ich. In Kalemegdan steht eine alte Festung, der älteste Bau in Belgrad aus dem 15. Jahrhundert. Dort stehen neben modernen und richtigen alten Villen auch Panzer und so. Wenn ich in Zentral-Belgrad bin, gehe ich immer essen oder Kaffeetrinken. Terazise ist die bekannteste Straße, die jeder, der in Belgrad wohnt, kennt, aber auch Touristen. Wenn du dort hingehst, wirst du es verstehen.

Wenn Winter ist, fahre ich oft nach Kapaonik. Es gibt dort gute Hotels und alles, was du im Winter machen kannst. Kapaonik ist einfach ein schöner Winterplatz mit Wintersporthotels. Ich persönlich mag kein Snowboard oder so. Ich fahre da nur wegen der guten Hotels und der Atmosphäre hin. Im Sommer bin ich immer in Montenegro. Das ist nicht teuer, und es gibt einfach unglaubliche Partys und Strände - zum Beispiel in der Stadt Budva, das ist der beste Platz im Sommer. Budva hat schöne Sandstrände mit einem schönen, klaren Meer. Die Partys am Meer sind die besten auf dem ganzen Balkan. In Montenegro gibt es in Clubs, aber auch am Strand Partys. Oder zum Beispiel im Wasser (bis zum Knie), da gibt es auch eine Bar.

In meiner Stadt – Belgrad – gibt es zwei richtig bekannte Fußballvereine: FK Partizan und Roter Stern. Die Atmosphäre dort im Stadion, aber auch draußen, ist eine andere als bei anderen Fußballspielen: Es gibt viele Hooligans, die sich schlagen oder mit Messern aufeinander losgehen. Es ist wie eine Tradition in Belgrad - seit 1990 bis jetzt - dass es dort beim Fußball gefährlich ist

Bei uns in Serbien gibt es eine hohe Kriminalität - wegen des Krieges, der Politik und weil es nicht viel Geld gibt. Kriminalität gab es schon immer. Jetzt ist kein Krieg mehr, aber die neuen Generationen (so wie meine) sind inzwischen krimineller, weil man in meinem Land so mehr Geld hat, als wenn man normal arbeitet. Viele junge Menschen haben nicht viele Möglichkeiten und nur hier in Deutschland eine Zukunft. Die größte Mafia sind die Politiker. Damals war es schlimm wegen des Krieges. Viele junge Leute aus dieser Generation waren arbeitslos und Junkies. Bis heute reden die alten Leute von diesem Krieg. Der Krieg ist zwar vorbei, aber er ist immer noch im Kopf der Leute. Junge Menschen, so wie ich, sind stolze Serben und Patrioten.

Ich weiß nicht, was ich mir wünschen würde, damit es für junge Menschen in Serbien besser wäre. Trotz allem sind wir oft glücklicher als Menschen in anderen Ländern - auch ohne Geld und ohne gute Perspektive.

 


Bildnachweis: Stadtteil Kalemegdan in Belgrad © Djordje Jovanovica auf Pixabay | Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt.

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