Der Hamburger Jugendserver

Wenn ich eine Zeitreise machen könnte ...

Von Maro, Double-G, Zizou Abu D., Abu Amarda, Sosa, Temsa7, Baller und Ousman

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)
 

… will ich in die Zukunft reisen, zwei Jahre im Voraus. Ich will meine Familie in Brasilien besuchen. Ich möchte an der Copacabana liegen, eine Kokosnuss in der Hand, und den Sonnenuntergang genießen. Dann gehe ich in ein Restaurant und esse Feijoada (schwarze Bohnen mit Schweinefleisch, Anm. d. Red.). Außerdem möchte ich feiern gehen und mein Leben genießen. Ich fahre mit einem Mofa durch die Straßen in Rio und gehe Jetski fahren. Dann reise ich wieder zwei Jahre zurück nach Deutschland.

Dann reise ich nochmal, und zwar vier Jahre zurück in die Vergangenheit. Da bin ich dann wieder 14 Jahre alt und sorge dafür, dass mein Leben nicht so wird, wie es jetzt ist – denn damals hat alles angefangen.

Ich würde in der Zukunft ein Unternehmen gründen, welches Fernseher herstellt, die durchsichtig sind. Also Fernseher, die durch eine optische Täuschung so aussehen wie eine einfache Glasscheibe. Die Fernseher gibt es in verschiedenen Größen von klein bis zur Größe einer Wand. Sie würden zwischen 4.000,- und 20.000,- Euro kosten.

(Maro)
 


Es war einmal eine Zeitmaschine, mit der ich in die Zukunft reisen wollte, um zu gucken, was aus mir wird. Wie mein Leben in der Zukunft aussehen wird – ob ich erfolgreich bin oder unter der Brücke lebe, mit einem Görlitzer Bier in der rechten Hand. Und dementsprechend würde ich dann in der jetzigen Zeit handeln, um ein sauberes, ordentliches Leben zu führen. Ich würde in die Vergangenheit zurückgehen und ein paar Sachen verändern, die mein heutiges Leben beeinflussen. Dann würde ich wieder in die Zukunft reisen und gucken, was mit der Welt bis dahin los ist, ob alles gut ist auf der Erde. Wenn nicht, würde ich alles dafür tun, damit das geregelt wird. Natürlich würde ich gucken, ob es meiner Familie gut geht, ob alle gesund sind. Und dann würde ich gerne nochmal ganz weit in die Vergangenheit zurück, um zu sehen, wie wir und die Welt entstanden sind. Ich würde versuchen zu verhindern, dass es Kriege gibt, und von Anfang an aufklären, was das in der Zukunft für Folgen hätte.

(Double-G)
 


… würde ich ins Jahr 2013 zurückreisen und den weiteren Verlauf meines Lebens ab da verändern. Und somit meine jetzige Gegenwart eine andere werden lassen. Denn so, wie es jetzt ist, ist es nicht schön. Hätte ich nicht mindestens zwei triftige Gründe, um zu leben, wünsche ich mir, ich wäre nicht als ich geboren.

(Zizou Abu D.)
 


… würde ich in der Zukunft eine Reinigungsfirma aufmachen, da die Nachfrage nach so etwas groß ist und der Markt klein. Und es gäbe wenig Sorgen um Aufträge oder Arbeitskräfte – von beidem gäbe es immer genug. Und man hätte wenig Ausgaben, was Materialien und Maschinen betrifft.

(Abu Amarda)
 


… würde ich gerne die Zukunft sehen. So in 200 bis 500 Jahren. Ich will sehen, wie alles aussieht: Autos, Klamotten, Gebäude, Leute, Essen – einfach alles. Meine Vorstellung von der Zukunft ist, dass es dann keine Krankheiten mehr gibt, keinen Krieg und wenn es noch Religionen gibt, dann nur noch eine. Es wird auch keine unterschiedlichen Hautfarben mehr geben. Alle sind gleich. Es gibt auch keine verschiedenen Länder mehr, weil die Kontinente wieder zusammenwachsen. Es gibt verschiedene Matrizen (Plural von Matrix, Anm. d. Red.), und für alles ein Kontrollzentrum. Menschen werden immer mehr zu Cyborgs ohne Gefühle, so wie Arbeitsmaschinen. Raumfahrttechnologien werden weiterentwickelt, und auf dem Saturn wird eine Zentralstelle für Menschen eingerichtet, damit sie dort leben können. Vielleicht können Menschen dann auch selbstständig fliegen. Ich würde gerne fliegen können – durch die Welt, wohin und wann ich will. Das finde ich richtig cool.

(Sosa)
 


… muss ich gar nicht so weit in die Zukunft reisen, damit Cannabis legal wird. So, wie es gerade aussieht, wird in der Politik ja bereits über eine Legalisierung gesprochen. Es gibt ja auch viele gute Argumente für eine Legalisierung. Ich bin in der Zukunft sofort dabei und würde einen Coffeeshop eröffnen.

(Temsa7)
 


… würde ich in die Zukunft reisen. Vielleicht können Menschen sich dann beamen oder unsichtbar machen. Ich würde mich dann in einem Flugzeug in die First Class setzen und einen Flug nach Amerika genießen. Dort würde ich dann unsichtbar im VIP-Bereich Rapper belauschen oder geheimdienstliche Gespräche – das wäre bestimmt interessant. Und ich würde heimlich bei Cristiano Ronaldo zuhause sein und gucken, wie er lebt und trainiert.

In der Zukunft würde ich einen Sport-Shop eröffnen – für Fußball, Basketball, Boxen und Co. Gemeinsam mit Kollegen dort arbeiten, und mit dem „Aktuellen Sportstudio“ eine Reportage darüber drehen, Sportler einladen und Contests und Turniere veranstalten. Mein Laden würde „Baller’s“ heißen, mit einem Fußball als Logo, über dem dann der Name steht. Für die Mitarbeiter würde ich extra Anzüge designen lassen. Werbeverträge mit Anthony Joshua, Lebron James und Serge Gnabry abschließen. Und für meine Kunden sehr gute Eröffnungsangebote machen, damit sie auf meinen Laden aufmerksam werden. Alle Verwandten und Leute, die Jobs brauchen, würde ich in meinem Laden arbeiten lassen. Und ich würde meiner Familie auf jeden Fall Geld geben und an Bedürftige spenden.

(Baller)
 


Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich in die Zukunft reisen. Ich würde gerne 50 Jahre in die Zukunft schauen und sehen, wie es dann in Hamburg aussieht, beziehungsweise wo ich in 50 Jahren stehe. Es interessiert mich außerdem, wie sich alles verändert und ob es zum Beispiel fliegende Autos gibt oder Ähnliches. Ich denke, dass in Hamburg in 50 Jahren alles viel moderner sein wird. Wahrscheinlich wird alles elektronisch ablaufen, und vielleicht werden alltägliche Dinge nur noch von Robotern gesteuert. Dann gibt es keine Menschen mehr, die zum Beispiel an der Kasse sitzen oder Busse und Bahnen steuern. Vielleicht wird man dann auch in Restaurants nur noch von Maschinen bedient. Es könnte aber natürlich auch sein, dass 50 Jahre ein zu kurzer Zeitraum sind und sich in dieser Zeit gar nicht so viel verändert. Deshalb würde ich gern zu diesem Zeitpunkt reisen, um zu sehen, wie es wirklich ist.

Außerdem bin ich sehr gespannt, ob ich vielleicht eine Familie und Kinder, vielleicht sogar Enkelkinder haben werde. Ich möchte auch wissen, ob alle aus meiner Familie gesund und glücklich sind. Und ich möchte sehen, ob ich es wirklich schaffe, ein normales Leben zu führen, oder ob ich doch wieder ins Gefängnis muss.

(Ousman)
 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. | Bildnachweis: Space-Auto © Thiago Melo/AdobeStock

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