Einblicke in die kreative Welt der Künstlichen Intelligenz
In den vergangenen Herbstferien fand im Schorsch in Hamburg ein Workshop statt, bei dem Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren die Gelegenheit hatten, in die faszinierende Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) einzutauchen.
Die Ursprünge des Workshops liegen in der Initiative des Jugendinformationszentrums Hamburg (JIZ). Die Idee war, Jugendlichen einen Workshop anzubieten, der nicht nur die technischen Aspekte von KI beleuchtet, sondern vor allem die kreative Auseinandersetzung in den Vordergrund stellt. Es ging darum, einen Raum zu schaffen, in dem die Teilnehmer nicht nur über Funktionen, Möglichkeiten und Gefahren von KI lernen, sondern mit dieser Technologie auch aktiv gestalten können.
Der Weg zur Realisierung begann mit dem Kontakt zu Thom von der Universität Hamburg. Thom verfügte über umfangreiche Erfahrungen in der Leitung von KI-Workshops, insbesondere für angehende Lehrkräfte. Die Expertise und Begeisterung von Thom für die Vermittlung von KI-Wissen bildeten die solide Grundlage für das, was später ein lebendigerr Workshop werden sollte.
Ein weiterer Schlüsselakteur in diesem Prozess war die Beziehung zum Schorsch, einem offenen Kinder-, Familien- und Jugendzentrum (OKJA) in Hamburg. Hier fanden sich nicht nur geeignete Räumlichkeiten, sondern auch Zugang zu Jugendlichen und eine langjährige pädagogische Erfahrung. Jill und Olli vom Schorsch sorgten als erfahrene MitarbeiterInnen für eine reibungslose Organisation, strukturierten den Workshop und unterstützten die Jugendlichen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Die Partnerschaft mit dem Schorsch ermöglichte es, den Workshop in einer Umgebung abzuhalten, die für die Zielgruppe optimal geeignet war.
Die besondere Wendung kam mit der Beteiligung von Moustafa und Donja, zwei jugendlichen Besuchern des Schorsch, die als Teamer mit an Bord kamen. Mit ihrer frischen Perspektive und ihrem kreativen Input spielten die beiden eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung von zwei Projektideen für den Workshop. Die Projekte "Storylines und Charakter " sowie "Fashion Design mit KI" waren das Ergebnis dieser kollaborativen Arbeit. Moustafa und Donja brachten nicht nur ihre Begeisterung für KI ein, sondern auch ihre einzigartige Sichtweise als Jugendliche, die den Workshop noch authentischer und auf die Zielgruppe zugeschnitten machte.
Die Projekte "Storylines und Charakter" sowie "Fashion Design mit KI" standen im Fokus
Ein Schlüsselelement des Workshops war die Vorstellung von zwei spannenden Projekten, die den Jugendlichen ermöglichten, ihre kreativen Fähigkeiten zu entfalten. Das eine Projekt konzentrierte sich auf "Storytelling und Charakterentwicklung mit KI". Unterstützt von Moustafa lernten die Teilnehmer, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um fesselnde Geschichten zu erschaffen und einzigartige Charaktere zu entwickeln. Durch die Anwendung von Algorithmen und Machine Learning entstanden beeindruckende Erzählungen, die von den jungen Teilnehmern mit Begeisterung gestaltet wurden.
Parallel dazu hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, im anderen Projekt "Fashion Design mit KI" ihre kreativen Ideen im Bereich der Mode zu verwirklichen. Unterstützt von Donja wurden innovative Ansätze entwickelt, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, einzigartige Modedesigns zu kreieren. Die Teilnehmer tauchten in die Welt des digitalen Designs ein und erschufen Kollektionen, die sowohl futuristisch, klassisch als auch faszinierend waren.
Sie berichtet:Die Gruppe von 9 Jungs, die sich alle im Alter zwischen 12 und 15 befanden, haben sehr motiviert und kreativ mitgearbeitet. Am ersten Tag lag der Fokus darauf, erst einmal den Umgang mit KI zu lernen und sich auszuprobieren. Da haben die Jungs schon engagiert ihre eigenen Ideen umsetzen können und die Grenzen des Möglichen ausgetestet. Am liebsten haben sie ihre Lieblings-Fußballspieler oder andere Berühmtheiten in verschiedene Szenarien eingesetzt mit Hilfe von Bild-KI. Das eindeutige Highlight war jedoch am Ende des Tages das Kahoot-Spiel, in dem die Jungs überprüfen konnten, was sie an dem Tag eigentlich alles gelernt haben – und an dem wettstreiterischen Aspekt hatten sie besonders viel Spaß.
Am zweiten Tag begannen dann die beiden Projekte von Moustafa und Donja. Als ich dann am dritten Tag wieder dabei war, konnte ich schon die ersten Fortschritte der Jungs sehen. Mir ist aufgefallen, dass sie auch hier viel Kreativität gezeigt haben und die Projekte auf unterschiedlichste Arten und Weisen umgesetzt haben. Beim Fashion-Projekt von Donja zum Beispiel war alles mit dabei von Fußballschuhen und -trikots bis zu High Fashion Modelabels. Am Ende durfte dann jeder seine Ergebnisse präsentieren und es gab ein finales Kahoot, wo die Jungs noch einmal alles gegeben haben.
Kollaboration und Inspiration
Die Besonderheit dieses Workshops lag nicht nur in den faszinierenden Projekten, sondern auch in der Möglichkeit für die Teilnehmer, in beiden Projekten zu arbeiten. Dadurch konnten sie ihre Fähigkeiten und Ideen in verschiedenen kreativen Disziplinen vertiefen. Die Workshopteilnehmer waren nicht nur passive Zuhörer, sondern aktive Gestalter ihrer eigenen Erfahrungen.
Der Workshop im Schorsch bot den Jugendlichen einen Einblick in die Welt der Künstlichen Intelligenz, sowie die Möglichkeit, ihre eigene Kreativität in Verbindung mit moderner Technologie zu entfalten. Die Begeisterung der Teilnehmer und die beeindruckenden Ergebnisse beider Projekte zeigen, dass die Zukunft der Technologie auch in den Händen einer kreativen und neugierigen Generation liegt.
Insgesamt zeigt die Entstehungsgeschichte dieses Workshops, wie eine Idee durch Kooperation und Engagement in eine inspirierende Gelegenheit für Jugendliche verwandelt wurde. Der Workshop im Schorsch war nicht nur ein Lernort für Technologie, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit und Jugendbeteiligung die Gestaltung innovativer Bildungsangebote vorantreiben können.
Text: Lars und Vivian
Fotos: © Vivian Vadersen; Tielbild: Plakat für KI Workshop © Schorsch
