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Rosa Luxemburg

Zum 150. Geburtstag


Rosa Luxemburg war eine berühmte Vertreterin der Arbeiterklasse und setzte sich für eine sozial gerechte Gesellschaft ein. Nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges sorgte sie unter anderem für die Spaltung der SPD, da sie eine radikale Revolution befürwortete.

Rosa Luxemburg ist vermutlich am 05. März 1871 in Zamosc, einem von Russland kontrollierten Teil Polens, geboren. Sie wuchs in einer wohlhabenden jüdisch-gläubigen Familie auf und hatte einen hohen Bildungsstand.


1873 zog sie mit ihrer Familie nach Warschau, wo sie das Zweite Frauengymnasium besuchte. Dort setzte sie sich mit den Schriften von Karl Marx auseinander und trat in die Gruppe „zweites Proletariat“ ein. Sie bekam ihr Abitur als Klassenbeste, musste jedoch nach Zürich fliehen, da ihre Verbindungen zu der Gruppe aufgeflogen waren. In Zürich studierte sie und nahm Kontakt mit der Arbeiterbewegung auf.

1893 gründete sie die SDKP (Sozialdemonkratie des Königreiches Polen), welche sich für eine internationale Revolution der Arbeiterschaft einsetzte. 1897 promovierte sie an der Uni und zog anschließend nach Deutschland, um der SPD beizutreten.

1899 veröffentlichte sie einen Aufsatz, indem sie nochmals eine sozialistische Revolution befürwortete und die Idee einer Reform ablehnte.

Als der erste Weltkrieg näher kam, rief sie 1913 zur Kriegsdienstverweigerung auf und sorgte 1914 für die Spaltung der SPD, nachdem diese Kriegskrediten zugestimmt hatte. In der Folge gründete sie die „Gruppe Internationale“, der sich seitdem Kriegsgegner anschlossen.


Die meiste Zeit des ersten Weltkrieges befand sich Rosa Luxemburg im Gefängnis. Als jedoch am 9. November 1918 die Novemberrevolution ausbrach wurde Rosa Luxemburg entlassen.

Nach dem Krieg strebte sie eine sozialistische Räteregierung an, ihr Vorschlag wurde jedoch abgelehnt und es wurde eine parlamentarische Demokratie eingeführt

Als im Januar 1919 der Spartakusaufstand blutig niedergeschlagen wurde, wurde sie wieder verhaftet. Im Gefängnis wurde sie am 15. Januar 1919 ermordet.
 


 


Begriffserklärungen

Arbeiterbewegung
Die Arbeiterbewegung ist der organisatorische Zusammenschluss von Arbeitern zur Verbesserung ihrer sozialen Lage unter kapitalistischer Ausbeutung und politischer Unterdrückung. In Deutschland entstand die Arbeiterentwicklung in Zeiten der Industrialisierung, in welcher Arbeiter nur sehr wenig Lohn bekommen haben und kaum Rechte besaßen.
Novemberrevolution
Die Novemberrevolution führte am Ende des ersten Weltkrieges zu einem Sturz der Monarchie im damaligen Deutschen Reich und zu der Umwandlung in eine parlamentarische Demokratie.
Räteregierung
Eine Räteregierung ist ein politisches System, bei dem Räte gewählt werden. Wähler sind in Einheiten organisiert, wie zum Beispiel: Arbeiter, Bewohner eines Bezirks, Soldat, etc. Diese Räte fungieren als Gesetzgeber, Regierung und Gerichte. Somit gibt es in diesem politischen System keine Gewaltenteilung.
Spartakusaufstand
Als Spartakusaufstand wird der Generalstreik und die bewaffneten Kämpfe in Berlin bezeichnet, welche im Zusammenhang mit der Novemberrevolution standen. Auslöser des Aufstands war die Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn, welcher der USPD (eine ehem. Sozialistische Partei) angehörte. Die Entlassung wurde von der radikalen Linken als Provokation aufgefasst und es wurden Demonstrationen angekündigt. Der Umfang an Teilnehmern wurde unterschätzt und die gegenseitige Provokation führte zu der blutigen Niederschlagung des Aufstands.

 


Beitrag von Magnus aus der JIZ-Redaktion
Rosa-Luxemburg-Platz © Serj Sakharovskiy on Unsplash

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