Der Hamburger Jugendserver

Heul doch nicht, du lebst ja noch

Die 2022 erschienene Kriegsgeschichte von Kirsten Boie spielt in Hamburg im Jahr 1945. Eine Buchrezension von Jonathan Denker (13 Jahre) aus der 7. Klasse des Goethe-Gymnasiums.

 

Cover

Das Cover zeigt sehr gut die schlimme Situation in der Nachkriegszeit mit zerbombten Straßen und Wohnhäusern, ist dabei aber trotzdem sehr schlicht.

Inhalt

Das Buch setzt ein, als der Krieg gerade vorbei ist. Es geht um drei Hauptfiguren, die jeder einen eigenen Strang in der Geschichte haben. Zwischen ihnen wechselt das gesamte Buch die Perspektive.

Eine der Hauptfiguren ist Jakob, dessen Eltern beide tot sind. Sein Vater wurde in die Armee eingezogen und seine Mutter ist aufgrund ihres jüdischen Glaubens in ein Konzentrationslager gebracht worden. Jakob selbst lebt in einer zerbombten Ruine und versteckt sich seit mehreren Wochen. Er hat große Sorgen genug Essen und Trinken zu bekommen, denn vor Kriegsende wurde er dabei unterstützt. Trotzdem traut er sich nicht auf die Straße hinaus. Durch seine Isolation bekommt er nicht mit, dass der Krieg seit Tagen vorbei ist.

Die zweite Hauptfigur ist Traute. Ihr Haus wurde nicht zerstört, weshalb ihre Familie eine andere Familie mit aufgenommen hat. Ihren Eltern gehört eine Bäckerei, welches das einzige Geschäft in ihrer Straße ist. Ihr selbst geht es nicht sehr gut, da die andere Familie sie nervt und sie großen Hunger leidet, weil ihre Eltern sehr sparsam mit der Nahrung umgehen.

Die letzte Hauptfigur ist Hermann, der sich ohne Pause um seinen Vater kümmern muss, da dieser seine Beine im Krieg verloren hat. Hermann und seine Mutter leiden sehr stark darunter. Er selbst ist der Anführer einer Art Gang, bestehend aus noch zwei anderen Jungs. Er ist, vor allem durch seinen Vater, sehr nationalsozialistisch geprägt.

Trotz ihrer unterschiedlichen Probleme finden die drei Hauptfiguren letztendlich zusammen.

 

Meine Meinung

Das Buch ist sehr interessant, da man die Geschichte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln sieht. Man erfährt, was verschiedene Personen über die gleiche Situation denken. Einerseits ist es sehr spannend, andererseits auch sehr kompliziert, da man Kapitel für Kapitel zwischen drei verschiedenen Personen springt. Man muss also durchgängig sehr aufmerksam lesen, da man sonst den Überblick verliert. Das Buch vermittelt sehr gut, wie schlimm sich die drei Hauptfiguren in ihrer Situation gefühlt haben.

Insgesamt ist die Geschichte sehr traurig, vor allem Aufgrund der sehr schlechten Situation, in der sich alle Hauptfiguren befinden. Außerdem repräsentiert sie sehr gut, wie schrecklich die Zeit im Krieg aber auch in der Nachkriegszeit war.

Das Buch enthält außerdem ein Lexikon für im Buch benutzte Begriffe, welches diese sehr gut und treffend erklärt.

 

Fazit

Ich würde das Buch für Jugendliche ab dem Alter von 13 Jahren empfehlen. Außerdem sollte man sehr gründlich und konzentriert lesen können und geschichtsinteressiert sein.

 

 

Allgemeine Informationen

  • Seitenanzahl: Insgesamt 192 Seiten, davon 177 Seiten Geschichte und 15 Seiten Lexikon.
  • ISBN: 978-3751201636
  • Verlag: Oetinger
  • Erscheinungsdatum: 8. Januar 2022
  • Autorin: Kirsten Boie
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