Bouldern
Emma ist 12 Jahre alt und schreibt über ihren Lieblingssport, das Bouldern.
Ich bin Emma und komme aus Eidelstedt (Hamburg). Ich bouldere seit einem Jahr, und habe einen riesengroßen Spaß daran. Wer nicht weiß was bouldern ist - das ist Klettern nur ohne Seil.
Boulder-Fakten
Seit dem Jahre 1970, gilt das Bouldern als eine eigene Disziplin des Sportkletterns. Der Deutsche Alpenverein (DAV) schätzt das allein in Deutschland rund 300.000 Menschen (Zahl steigend) klettern. Da das Bouldern als eine sehr beliebte Sportart gilt, ist die Wartezeit lang. Ich persönlich habe ein Dreivierteljahr auf einen Boulderplatz gewartet. Das Bouldern kostet auch nicht wenig, ich klettere bei urban apes Hamburg, und wir bezahlen 65 Euro im Monat. Dafür gibt es eine gut gepflegte Halle, nette und erfahrene Trainer und Routen, die alle 2-5 Wochen verändert werden.
Zum Bouldern braucht man Sportbekleidung (ich trage Leggins und Sportshirt). Das wichtigste sind aber die Schuhe, es müssen spezielle Kletter- bzw. Boulderschuhe sein. Die Schuhe kann man aber meistens für ein paar Euro vor Ort ausleihen. Gute Schuhe kosten in der Regel zwischen 100 und 250 Euro. Ich habe mir die Schuhe das erste halbe Jahr ausgeliehen, bis ich dann zu Weihnachten eigene bekommen habe.
Boulder-Training
Pro Woche bouldere ich bis zu vier Stunden. Ich habe jeden Freitagabend in einer Gruppe von zwölf fast gleichaltrigen Kindern zwei Stunden Training. Zunächst wärmen wir uns eine halbe Stunde auf, um Verletzungen zu vermeiden. Dann bouldern wir bis etwa 15 Minuten vor Trainingsende und wärmen uns abschließend ab. Mir macht das Bouldern so großen Spaß, weil ich mich, wenn ich ohne Sicherung an der Wand hänge, frei fühlen kann.
Ich liebe es zu bouldern, doch manchmal ist es schon anstrengend. Man braucht viel Kraft. Da es keine Sicherungen gibt, muss man besonders viel Armkraft haben um sich zu halten. Deshalb sollte man auch außerhalb der Halle trainieren. Ich mache jeden Tag 20 Liegestütze, 30 Situps, 20 Strecksprünge und drei Minuten den Unterarmstütz. Außerdem spiele ich oft mit meiner Katze.
Mein Ziel ist es, vielleicht in ein paar Jahren an den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Eins meiner Vorbilder ist meine Trainerin, die mit 16 Jahren schon an den deutschen Meisterschaften teilgenommen hat.Wenn man denkt das man gut genug für einen Wettbewerb ist, muss man einfach nur am Tresen von einer Kletterhalle fragen oder im Internet nachgucken, wann man an einem teilnehmen kann.
Wie das Bouldern zu meinem Sport wurde:
Bevor ich mit dem Bouldern angefangen habe, habe ich klettern am Seil gemacht, musste aber damit aufhören, weil ich erst fünf war, und schwimmen lernen sollte. Als ich schwimmen konnte, habe ich dann mit Fußball angefangen. Das habe ich drei Jahre lang gemacht, bis ich in ein Team kam, wo ich von meinen Mitspielern ausgeschlossen und geärgert wurde. Deshalb habe ich irgendwann aufgehört. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon fünf Probetrainings beim Bouldern gemacht, und konnte direkt anfangen. Das habe ich auch keine Sekunde bereut. Diese Sportart kann man auch zusammen machen, muss man aber nicht. Teamsportarten sind zum Beispiel nichts für mich.
Wer sollte unbedingt mit dem Bouldern anfangen?
Ich würde den Bouldersport Menschen empfehlen, die gerne Action mögen, risikofreudig sind und keine Höhenangst haben. Wer nach diesem Text auch Lust auf das Bouldern bekommen hat, kann einfach mal auf der Homepage des DAV gucken.
Bouldern kann eigentlich jeder der fit ist, ein gewisses Maß an Ehrgeiz hat und viele Bauchmuskeln hat oder aufbauen möchte.
Der Sport ist auch für die ganze Familie geeignet: Meine Mutter geht auch jede Woche bouldern und meinem vierjährigen Bruder gefällt das Bouldern auch. Mir macht das Bouldern wirklich großen Spaß, aber mit der Familie ist es immer noch am schönsten.
Bilder: Alle von Emma Bohn
Quellen: