Der Hamburger Jugendserver

Was ist eigentlich Armut?

von Arnold der Hardtrollt und Temsa7

(Schreibgruppe der JVA Hahnöfersand)


Armut ist für mich, wenn jemand keine Familie hat, die sich ernähren kann – oder überhaupt kein Elternteil mehr hat. Auf dieser Welt herrscht viel Armut. Menschen sind am Verhungern, viele sterben, weil es zu viel Krieg gibt.

Aber auch Menschen, denen es finanziell gut geht, die aber keine Eltern haben, sind in meinen Augen genauso armselig und bedauernswert, weil sie einsam sind. Nicht alles im Leben ist Schicksal. Es kommt meistens auch auf die Person an, wie sie ihren Werdegang gestaltet. Doch trotzdem werden viele Menschen in Armut reingeboren und haben es im Leben schwerer als zum Beispiel wir, die in einem sozial abgesicherten Staat wie Deutschland geboren sind. Nichtsdestotrotz gibt es in Deutschland auch Armut, die zwar anders aussieht als in Dritte-Welt-Ländern, doch Armut hat viele Gesichter und ist facettenreich. Damit wollen wir sagen, dass Armut im Auge des Betrachters liegt, und in der Art, wie und wo man aufgewachsen ist. Zum Beispiel ein Junge aus den Slums von Rio de Janeiro kann glücklicher und reicher an Liebe und Lebensfreude sein als ein reicher, englischer Geschäftsmann, der familienlos ist, keine Freunde hat und einsam ist mit seinem ganzen Geld.

Unserer Meinung nach hat Vermögen nix zu heißen, wenn es um Armut geht. Um glücklich zu sein, sollte man eine gute Balance zwischen Geld, Lebensenergie und Menschen, die einen lieben, finden – denn Lebensfreude ist am wichtigsten für ein Leben in Reichtum.

 


Die Klarnamen der Verfasser sind durch Pseudonyme ersetzt. | Bildnachweis: einsamer Mann im Anzug sitzt auf dem Boden © Denis Ivanov/AdobeStock

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