Verzeih, bin wählen.
Haben Frauen überhaupt die geistige und körperliche Reife für die Mitbestimmung?
Marie Juchacz (SPD) wurde bei der Wahl der Deutschen Nationalversammlung am 19.1.1919 als eine von 17 Frauen ins neue Parlament gewählt. Sie war die erste Frau, die in einem deutschen Parlament eine Rede hielt. Dabei dankte sie ihren männlichen Kollegen nicht demütig für die Chance, dass Frauen nun mitregieren dürfen. Stattdessen betonte sie die Selbstverständlichkeit der politischen Teilhabe, die Frauen vorher zu Unrecht nicht gewährt wurde.
"Antifeministen"
Doch nicht alle Männer und Frauen vertraten die Meinung, dass Frauen über das gleiche Recht sowie die gleiche Befähigung verfügen, politisch verantwortungsvoll zu agieren. Es gab zahlreiche Gegner und Gegnerinnen des Frauenwahlrechts. Sie hielten die Rolle der Hausfrau und Mutter für die wahre Bestimmung der Frau. Um das politische Leben aktiv zu gestalten, bringe die Frau weder die geistigen, noch die körperlichen Voraussetzungen mit, argumentierten die sogenannten Antifeministen. Durch die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen sei außerdem der Fortbestand der deutschen Nation in Gefahr, denn arbeitende Frauen würden keine Kinder mehr bekommen.
Durch das tief verankerte Rollenverständnis von Männern und Frauen, haben es sicher nicht alle Frauen als ihr natürliches Recht empfunden, zur Wahl zu gehen. Möglicherweise fühlten manche sich schuldig, dass sie die ihnen zugeschriebenen Aufgaben dadurch angeblich vernachlässigten. "Verzeich, bin wählen."
www.bpb.de/geschichte > Stimmen gegen das Wahlrecht
Der Sketch in dem Youtube-Clip nimmt die Argumente für und gegen das Frauenwahlrecht witzig auf die Schippe.
Die Suffragettenbewegung - Sketch History | ZDF